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Bürgerversammlung Sanierung versus Neubau

Groß war das Interesse an der Bürgerversammlung zur Schimmelproblematik im Schwabachstüberl.

Die Gemeinde hatte in die Mehrzweckhalle eingeladen, um unter anderem Bürgerinnen und Bürgern eine Entscheidungshilfe zu geben, wie es um das Schwabachstüberl steht. Dazu hatte Bürgermeisterin Gertrud Werner das Sachverständigenbüro Joachim Schuster eingeladen, das im Februar 2020 ein Gutachten und Sanierungskonzept erstellt hatte. Das Gutachten wurde damals erstellt, um eine Beurteilung über die bauliche Situation des Gebäudes für die Gemeinderäte verständlich und nachvollziehbar, sowie für Fachpersonal reproduzierbar darzulegen, erklärte Schuster. Schimmelbefall kann sich auf unterschiedliche Weise auf die Gesundheit auswirken. Bereits durch kleine Mengen Schimmel können Menschen gesundheitliche Probleme bekommen, während andere größere Schimmelpilzkulturen nichts anhaben so der Gutachter. Es lässt sich daher nicht pauschal sagen, ab wann Schimmel gefährlich wird. Grundsätzlich wird Schimmel, unabhängig von der Größe des Befalls als hygienisches Problem betrachtet, dass sofort beseitigt werden muss, bevor es zu gesundheitlichen Problemen kommt.

Schimmelsporen befinden sich immer in der Luft. Problematisch werden sie allerdings, wenn sie auf einer feuchten Oberfläche landen und sich dort vermehren. Im Sockelbereich wurde Schimmelbefall, verursacht durch starke Feuchtigkeit und hohen Grundwasserstand, festgestellt. Gerade vulnerable Gruppen, wie der Seniorenkreis, sind besonders gefährdet. In einem öffentlichen Gebäude sind derartige Zustände nicht hinnehmbar, meinte Schuster. So erhöht sich gerade mit steigender Konzentration das Gesundheitsrisiko. Denn Schimmelpilze produzieren neben Allergenen und Reizstoffen auch potenziell giftige Stoffe, sogenannte Mykotoxine, die zu allergischen Reaktionen führen können. Selbstverständlich kann man Feuchtigkeit mit Dichtmitteln beikommen. Diese sind jedoch immer nur kurzfristig erfolgreich, sagte Schuster.

Da das Schwabachstüberl eine schlechte Bausubstanz aufweist, wird eine Schimmelbeseitigung auch mit Abklopfen des Verputzes keine Besserung bringen, da die Feuchtigkeit im Mauerwerk dauerhaft feststellbar ist und damit die Schimmelpilzrestbestände erhalten bleiben. Fakt ist, dass die in den Räumen gemessene Raumluft, mit Schimmelpilzen stärker belastet ist als die natürliche Außenluft. Dies ist auf die hohe Luftfeuchtigkeit zurückzuführen sowie Gebäudeschäden, unzureichende Abdichtung und aufsteigende Feuchtigkeit vor allem im Außensockelbereich. Schimmel ist vor allem an den Wänden in der Küche, Saal und den Möbeln deutlich sichtbar. Vor allem die Zusammensetzung der Schimmelpilzarten ist vielfältig. Schimmelpilze, die zu den pathogenen Pilzen gehören, können Lücken im Immunsystem besonders bei Senioren, die ein abnehmendes Immunsystem aufweisen, ausnutzen und dann zu Krankheiten führen.

Rosi Bock, Sprecherin der Bürgerinitiative bemängelte, dass sie von der Bürgermeisterin nicht darüber informiert wurde, dass der Gutachter auf der Bürgerversammlung sein Gutachten erläutert. Dem entgegnete Gertrud Werner, dass es nicht ihre Aufgabe sei, die Bürgerinitiative über alles zu informieren. Rosi Bock erinnerte noch einmal daran, dass viele, ehrenamtlich sich an der Beseitigung des Schimmels beteiligen würden, um die Kosten einer Sanierung zu senken. Hierzu erwiderte der Gutachter, dass eine Schimmelpilzsanierung nur von sachkundigem Fachpersonal ausgeführt werden darf.

Aufgrund der schlechten Bausubstanz ist deshalb mit hohen Sanierungskosten zu rechnen. Bürgermeisterin Werner verlas hierzu ein Schreiben vom Amt für ländliche Entwicklung, worin hingewiesen wird, dass eine Sanierung des Schwabachstüberl nicht gefördert wird. Carsten Schröder fragte dazu nach, ob es ein Vergleichsangebot Sanierung oder Neubau gebe. Eine Sanierung war nicht geplant, da der Gemeinderat sich mehrheitlich für einen Neubau entschieden hatte, sagte die Bürgermeisterin.

Wenn man das neue Gebäudeenergiegesetz der Bundesregierung berücksichtigt, wird eine Sanierung sicherlich von den Kosten her betrachtet in die Nähe eines Neubaus rücken. Wenn dann die Förderung gedeckelt auf 300 000 € berücksichtigt wird, dann ist ein Neubau des Schwabachstüberls günstiger meinte die Bürgermeisterin.

Alfred Wölfel vom Seniorenkreis meinte, wir benötigen das Schwabachstüberl nicht unbedingt, denn wir fühlen uns in der Mehrzweckhalle sehr wohl.

Jeder Bürger kann jetzt für sich selbst entscheiden, wie er im Oktober beim Bürgerbegehren abstimmt, sagte die Bürgermeisterin.

Karl Heinz Wirth

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